Qualitätsentwicklung bei Folgeaufwüchsen von Rotkleegras und Grünland 2010 im Vergleich zu den Vorjahren
Projekt
Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Standort
Praxisproben aus NRW und Niedersachsen
Beschreibung
Problemstellung: Beim Grundfutter werden in der Milchviehfütterung möglichst hohe Energiegehalte angestrebt. Es sollten mindestens 6,3 MJ NEL/kg T in der Silage sein, vor allem im 1. Schnitt. Grünland- und Kleegrassilagen von Folgeaufwüchsen enthalten meist aber weniger als 6 MJ NEL/kg T. Als Ursache wird vor allem ein zu später Schnitttermin vermutet. Fragestellungen: Gibt es Unterschiede in der Energiebewertung bei frühem/spätem Schnitttermin nach Umstellung der Energiebewertungsformel? Was sind die Ursachen für häufig niedrige Energiegehalte von Rotkleegras- und Grünlandsilagen? Gibt es Ansätze zur Verbesserung der Futterqualität von Folgeaufwüchsen?
Versuchsaufbau
Untersuchungsumfang: Auswertung von Kleegras- und Grünlandsilagen vom 2. Schnitt (2000 –2003, 2007 bis 2010) und 3. + 4. Schnitt 2008 bis 2010(berücksichtigt: nur Silagen, die eindeutig einem Schnitt zugeordnet werden konnten); 2003 und 2004 zusätzlich wöchentliche Reifeprüfung
Versuchsjahr
2010
Ergebnis
Zusammenfassung Nach Umstellung der Energiebewertungsformel sinkt der Energiegehalt mit zunehmender Wachstumszeit stärker wie bei der früheren Bewertung. Beim 3. und 4. Schnitt hat die Wachstumsdauer ebenfalls einen Einfluss, vor allem 2010. Aufgrund des noch geringen Probenumfangs in 2010 kann aber noch keine allgemeingültige Aussage zum 3. und 4. Schnitt gemacht werden. - Empfehlung revidieren: Die bisherige Einschätzung aufgrund der früheren Auswertung von Reifeprüfung und Silageuntersuchungen, dass die Wachstumsdauer bei den Folgeschnitten eine nur vergleichsweise geringe Bedeutung auf den Energiegehalt der Silage hat, muss revidiert werden. Weitere Jahre mit Verwendung der neuen Energieschätzformel müssen für eine endgültige Einschätzung speziell der späten Schnitte noch abgewartet werden. Sofern es die Erntebedingungen zulassen, sollte auch bei diesen nicht zu lange gewartet werden. Dies gilt besonders dann, wenn die Bestände schnell Stängel bilden, strukturreich werden und damit schnell altern. Sehr wüchsige und vor allem auch kleereiche Bestände sollten deshalb nicht zu spät ge¬schnitten werden, weil sonst die Be¬lastung mit Pilzen erhöht ist und protein¬reiche Kleeblätter im Unterwuchs absterben.
Ergebnisbericht
110415Folgeaufw__chse10.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de