Winterüberlebensfähigkeit von Winterkörnerleguminosen
Beschreibung
Im ökologischen Landbau wird seit einiger Zeit über den Anbau von Winterkörnerleguminosen diskutiert. Ein Vorteil gegenüber den Sommerformen könnte für Betriebe bestehen, die im Frühjahr nur spät auf die Flächen fahren können. Winterkörnerleguminosen können als Alternative zu den Sommerformen und als Erweiterung der Fruchtfolge durch Wechsel von Sommer- und Winterrungen anbauwürdig sein. Sie nutzen die Winterfeuchte und könnten auf sommertrockenen Standorten daher interessant sein. Im Druschfruchtanbau bestehen Fragen in der Wahl der Gemengepartner, den Sorten und den optimalen Saatstärken zueinander. Auch die Vorfruchtwirkung zu Gemüse im Zwischenfruchtanbau im Vergleich zur Zottelwicke wurde geprüft.
Versuchsaufbau
Um die verschiedenen Fragestellungen hinsichtlich geeigneter Gemengepartner, Saatstärken im Gemenge, Vorfruchtwirkung und alternative Systeme zur Sommerackerbohne zu bearbeiten, wurden im Jahr 2011/12 vier Anbauversuche zu Winterkörnerleguminosen in NRW angelegt (Tab. 1). Im Versuch 1 in Köln-Auweiler wurden jeweils sechs Saatstärkevarianten in Mischsaat der buntblühenden Wintererbsensorte Arkta im Gemenge mit Triticale bzw. der weißblühenden Wintererbsensorte James im Gemenge mit Gerste geprüft. Die Wintererbsensorten EFB 33, Arkta und James wurden in Versuch 2 in Bornheim in Rein- und Gemengesaat mit Zottelwicke als Zwischenfrucht vor Rosenkohl angebaut. In abwechselnden Reihen wurde die Winterackerbohne Hiverna mit den Getreidearten Winterhafer, Winterweizen oder Wintertriticale in jeweils vier verschiedenen Saatstärkenkombinationen der Gemenge am Standort Hennef in Versuch 3 untersucht. Der vierte Versuch befasst sich mit der Frage alternativer Anbaustrategien zu reiner Sommerackerbohne, indem Untersaaten mit Sommergetreide oder Gemenge mit Wintergetreide bei den Winterackerbohnensorten Hiverna und Organdi vorgetestet werden sollten.
Versuchsjahr
2012
Ergebnis
Fazit: Für Winterackerbohnen und Winterebsen sind nach dem letzten Winter eher die buntblühenden, robusteren Sorten wie Hiverna, EFB 33 und Arkta zu empfehlen. Vorsicht ist bei Sorten aus Frankreich und England geboten, diese Sorten wachsen dort unter anderen klimatischen Bedingungen und können in Wintern wie 2011/12 zu Totalausfällen führen. Auch die neuere Wintererbsensorte James war in unseren Versuchen nicht ausreichend winterhart, obwohl sie in den Versuchen der NPZ der Jahre 2007/08 bis 2009/10 gute Winterfestigkeiten aufwies (Sass 2010).
Ergebnisbericht
08_Winterk__rnerleguminosen_GE_12.pdf