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Ökolandbau NRW

Nicht gestrig, sondern zukunftsweisend!

01.01.1970

Grund zum Feiern hatten am 25. August Johannes und Barbara Büsch (hinten rechts) gemeinsam mit Betriebsleiterin Simone Schmitz (vorne rechts), die neben Ministerin Silke Gorißen noch lokale Politik-Prominenz sowie Vertreter des LVÖ und der Fachschule für ökologischen Landbau in Kleve auf ihrem Demeterbetrieb in Weeze begrüßen durften. Fotos: Meike Siebel, Landwirtschaftskammer NRW

Perfekt vorbereitet und vor allem von den Unwettern des Vorabends verschont präsentierte sich der Biohof Büsch am vergangenen Sonntag den vielen Besucherinnen und Besuchern. Die waren der Einladung zum großen Jubiläumshoffest gefolgt, auf dem gleich drei Anlässe zum Feiern geboten waren: Neben dem 40-jährigen Bestehen des Demeter-Betriebes von Johannes und Barbara Büsch wurde auf den 100. Geburtstag des ersten Bio-Verbandes und der biodynamischen Wirtschaftsweise angestoßen. Nicht zuletzt boten diese beiden Jubiläen den perfekten Rahmen für den Startschuss der BioWochen NRW 2024, für den Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen aus Düsseldorf in ihren Heimatkreis Kleve angereist war.

40 Jahre vorzeigbare Biolandwirtschaft

Der Biohof Büsch wurde 1984 von Barbara und Johannes Büsch übernommen und zuerst auf biologischen Landbau umgestellt. Später entschied sich die Familie, auf den biodynamischen Landbau umzustellen und wurde Mitgliedsbetrieb bei Demeter. Vom Pionier- entwickelte sich der Hof zum Demonstrations- und sprichwörtlichen Vorzeigebetrieb und zeigte immer wieder, wie und dass ökologischer Landbau funktioniert. Seit 2022 sind Barbara und Johannes Büsch im Ruhestand und Simone Schmitz führt den Betrieb zusammen mit gut 20 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. „Barbara und Johannes haben die Region mit ihrer kleinstrukturierten Landwirtschaft nachhaltig beeinflusst und eine enge Verbindung zu den Verbrauchern geschaffen. Unsere Kundinnen und Kunden stimmen mit jedem Einkauf und jedem Kassenbon für den Biohof Büsch ab!“, blickte Simone Schmitz bei ihrer Willkommensbotschaft optimistisch in die Zukunft.

Johannes Büsch wiederum zeigte sich in seiner Begrüßung froh, dass mit der Hofnachfolgerin seine Vision von einer nachhaltigen Landwirtschaft weitergelebt werde. Das sei in den Anfängen alles andere als selbstverständlich gewesen: „Vor 40 Jahren war es mutig, mit der Biolandwirtschaft eine Familie ernähren zu wollen. Aber wir haben unsere individuelle Landbewirtschaftungsform über die Jahrzehnte immer wieder verbessert und können unseren Kritikern bestimmt sagen: Es klappt alles - trotz Bio!“, zeigte sich der Betriebsgründer zufrieden und stolz. Es finde ein wenn auch langsames, aber dennoch stetiges Umdenken in der Gesellschaft statt, die anerkenne, dass Biolandbau nicht gestrig, sondern zukunftsweisend sei.

27 Aussteller boten Bioprodukte aller Art auf der schön geschmückten Hofanlage an. Dazu gab es Live-Musik, Trekkerfahrten zu den Tieren und über die Flächen und jede Menge Kulinarisches.

Menschen auf den Hof holen

Johannes Büsch betonte, dass seine Frau und er immer den direkten Kontakt zu den Verbrauchern gesucht hätten. „Wir finden wichtig, dass die Menschen auf unseren Hof kommen und sehen, wie wir leben und arbeiten. Dafür bietet die Direktvermarktung den optimalen Weg. Die Kunden leben auf diese Weise gemeinsam mit uns das landwirtschaftliche Jahr.“

Dass der Biolandbau in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei, würden die BioWochen NRW deutlich zeigen. Das bekräftigte nicht nur Biobauer Büsch. Auch die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin findet es wichtig, die Menschen auf die Biohöfe einzuladen und übermittelte ihre Wertschätzung an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Demeterbetrieb in Weeze. „Es ist ein großes Gemeinschaftsprojekt, einen solchen Hof zu führen. Sie alle haben in den vergangenen Jahren immer wieder ein Händchen dafür bewiesen, wie man landwirtschaftliche Produkte anbaut und vermarktet!“, beglückwünschte sie vor allem auch Barbara und Johannes Büsch und dankte dem Paar für die Pionierarbeit, die sie seit der Betriebsgründung 1984 für den ökologischen Landbau am unteren Niederrhein geleistet hätten.

Der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern, genießt hier aber erstmal entspannt ein gutes Stück von der leckeren Geburtstags-Pizza.

Ministerin Silke Gorißen traf die regionalen Akteure vom Niederrhein. Hier stellen Harald und Gisela Vienhues (Vienhues Biomarkt) die Vermarktungsgemeinschaft Bio-Region Niederrhein vor.

Bio-Fachhändler Jan-Paul van Leendert, Bio RheinMaas, hatte ebenso Bioprodukte aus seinem Lager mitgebracht wie Heike Leyer vom Biomarkt Weiling, die saisonales Obst zur Verkostung anbot.

Action für den Ökolandbau

Ein werbewirksames Mittel, den Ökolandbau voranzutreiben, seien die BioWochen NRW, die die Ministerin mit ihrer Rede für 2024 offiziell eröffnete. „Mehr als 100 Veranstaltungen locken die Menschen in den nächsten zwei Wochen auf die Betriebe und in die Bioläden, die dort einen Input bekommen, was im Biolandbau alles möglich ist.“ Und weil das Ministerium sehr daran interessiert sei, vor allem die regionalen Wertschöpfungsketten im Land zu stärken, unterstütze das MLV die BioWochen NRW genauso gerne finanziell und ideell wie die fünf Öko-Modellregionen in NRW.

„Wir fördern das aktuell laufende Projekt Ernährungs-Zukunft NRW und möchten damit das regional-ökologische Verbraucherbewusstsein wecken und die Wertschöpfung und Marktposition von regional-ökologischen Lebensmitteln aus NRW stärken. Der besondere Fokus liegt dabei auf den fünf Öko-Modellregionen“, fasste sie das Engagement zusammen. „Die BioWochen NRW sind eine wichtige Werbeveranstaltung - trauen Sie sich durch die offenen Hoftore!“, ermunterte Silke Gorißen die Gäste. Der Biohof Büsch zeige, wie gut Biolandwirtschaft funktioniert.

Silke Gorißen betonte, dass ihr Ministerium das LVÖ-Projekt der regional-ökologischen Ernährungszukunft NRW fördere. Darunter fällt auch die aktive Bewerbung der fünf Öko-Modellregionen.

In Weeze war Kirstin Surmann mit dem Stand der ÖMR Niederrhein vertreten. Die Managerin stellte das landwirtschaftliche Wissen der Besucherinnen mit einem Quiz auf die Probe.

Alle Veranstaltungstermine und -orte 2024 sind übersichtlich auf der Seite der BioWochen NRW zusammengestellt.

Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW