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Ökolandbau NRW

Projekt

Milchleistung und Gesundheit bei Ausdehnung des Weideumfangs in Norddeutschland 2004/05 bis 2010/2011

Beschreibung Problematik: Betriebswirtschaftliche Auswertungen zeigen, dass Öko-Betriebe mit überwiegend Weidefütterung im Sommerhalbjahr häufiger überdurchschnittlich wirtschaftlich sind (Versuchsbericht 2010). Demgegenüber bestand in den vergangenen Jahren auch in vielen Öko-Betrieben der Trend, Weidegang zugunsten der Stallhaltung zu reduzieren. Eine gleichmäßigere Fütterung und eine höhere Jahresmilchleistung wurden dabei angestrebt. Dies entspricht auch den Bedingungen, unter denen in den letzten Jahrzehnten die in der Besamung eingesetzten Bullen aufgezogen werden, so dass auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit erwartet wird.
Versuchsaufbau Hypothesen: - Bei Ausdehnung des Weidegangs kommt es zu einem Rückgang in der Milchleistung - Zur Gesundheitsentwicklung gibt es zwei unterschiedliche Hypothesen: - Die heutige Zuchtrichtung bei HF-Kühen eignet sich nicht mehr für Weidehaltung. Bessere Leistung und Gesundheit gibt es bei Stallhaltung - Auch HF-Kühe haben auf der Weide einen gesundheitlichen Vorteil.
Versuchsjahr 2011
Bemerkung

Ausblick : Es bleibt zu beobachten, wie sich die Betriebe hinsichtlich Leistung, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit weiter entwickeln. Neue Systeme, wie die Kurzrasenweide oder saisonale Abkalbung, sind erst in der Anfangsentwicklung. Aber auch in anderen Bereichen kommt es gerade nach Umstellung über die Jahre zu weiteren Optimierungsschritten. Darüber hinaus sind besonders bei Gesundheit und Wirtschaftlichkeit aufgrund der Schwankungen zwischen Einzeljahren langjährige Betrachtungen erforderlich.

Ergebnis Fazit: Der allgemeine Trend, Weidegang zugunsten der Stallhaltung zu reduzieren, konnte in den letzten Jahren in vielen Öko-Milchviehbetrieben gestoppt werden. 45 % der Betriebe haben den Weideumfang ausgedehnt, nur 17 % eingeschränkt. Im Mittel aller Betriebe besteht die Sommerration derzeit zu über 60 % aus Weidefutter. Auch bei einer Ausdehnung um 50 oder gar 100 % gab es einen Leistungsanstieg, wenn auch etwas geringer als beim allgemeinen Trend. Die Veränderungen bei den Gesundheitsparametern zeigen kaum einen Zusammenhang zur Entwicklung des Weideumfangs.
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440