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Ökolandbau NRW

Projekt

Optimierung des Kupfereinsatzes zur Regulierung der Krautfäule (Phytophthora infestans)

Projekt Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Standort

Standort Rheda-Wiedenbrück

Beschreibung Kupferpräparate sind die im Ökologischen Landbau z. Zt. die einzig zugelassenen Pflanzenschutzmittel gegen die Krautfäule in Kartoffeln. Der Einsatz von Kupfer ist allerdings umstritten. Der richtige Zeitpunkt des Einsatzes ist von entscheidender Bedeutung für eine ausreichende Wirkung der Präparate. Im Rahmen eines Projektes im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) entwickelt die Landesanstalt für Landwirtschaft ein EDV-gestütztes Programm zur Optimierung des Kupfereinsatzes (Öko isip). Die Land-wirtschaftskammer führt hierzu Feldversuche nach diesem Prognosemodell durch.
Versuchsaufbau Zur Optimierung des Kupfereinsatzes bei der Regulierung der Krautfäule wird Cuprozin in verschiedenen Varianten eingesetzt: Variante 1: ohne Kupfer (Kontrolle) - Variante 2: Bei Prognosebeginn 500 g Cu in gleichen Zeitabständen - Variante 3: Cu-Aufwandmenge variabel in Abhängigkeit von der Höhe des Infektions-druckes (Prognose), variable Mengen - Variante 4: Cu-Aufwandmenge konstant (500 g Cu) bei variablen Zeitabständen (Prognose)
Versuchsjahr 2008
Bemerkung

Fazit und Ausblick: Die Ertragssituation bei Kartoffeln konnte durch Kupferbehandlungen besonders mit hö-herer Aufwandmenge verbessert werden. Durch die Verbesserung des Prognosemodells sind auch die Vorhersagen genauer. Allerdings bereitet das Auftreten von Stängelphytophthora Probleme bei der Prognose zum Ersteinsatz. Es war aber wieder ersichtlich, dass nicht vorgekeimte Knollen deutlich vom Kupfereinsatz profitieren. Andere Versuche auf demselben Standort konnten wieder überzeugend zeigen, dass durch eine Vorkeimung die Erträge besser gesichert werden als durch eine Kupferbehandlung. In den Versuchen auf einem Standort mit geringer Nährstoffversorgung kam ein Kupfereinsatz erst dann positiv zum Tragen, wenn auch die Nährstoffversorgung verbessert wurde.

Ergebnis Auf dem Standort Rheda-Wiedenbrück begann recht früh die Krautfäuleinfektion, ausgelöst durch Auftreten der Stängelphytophthora. Da die Kartoffeln in diesem Versuch nicht vorgekeimt wurden, war ein Kupfereinsatz zur Ertragssicherung schon fast zwingend. Trotzdem fielen die Erträge noch sehr gering aus. Ohne Kupfer konnte gerade einmal ein Rohertrag von 121 dt/ha geerntet werden. Durch den hohen Anteil von 53% Untergrößen reduzierte sich der Marktertrag auf 57 dt/ha. Durch alle Kupferbehandlungen konnte ein Mehrertrag von 24 -31 dt/ha Rohertrag erzielt und der Anteil an kleiner Ware reduziert werden. Bezüglich des Rohertrages gab es kaum Unterschiede zwischen den Behandlungsvarianten. Betrachtet man den Marktertrag, so konnte in der Variante mit der höchsten Aufwandmenge und regelmäßiger Spritzung der Marktertrag gegenüber den anderen Behandlungen nochmals um 10 dt/ha gesteigert werden. In den Jahren zuvor, besonders im Krautfäule starken Jahr 2007 schnitten die Varianten mit häufigeren Spritzungen und insgesamt höherer Kupfermenge auch meist besser ab. Durch die Kupferspritzungen wurde der Stärkegehalt um 0,9 – 1,2 Prozentpunkte erhöht.