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Ökolandbau NRW

Projekt

Optimierung des Kupfereinsatzes zur Regulierung der Krautfäule (Phytophthora infestans)

Projekt Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Standort

Leitbetrieb 10

Beschreibung Kupferpräparate sind die im ökologischen Landbau z. Zt. einzig zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Der Einsatz von Kupfer ist allerdings umstritten. Der richtige Zeitpunkt des Einsatzes ist von entscheidender Bedeutung für eine ausreichende Wirkung der Präparate. Im Rahmen eines Projektes im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) entwickelt die Landesanstalt für Landwirtschaft ein EDV- gestütztes Programm zur Optimierung des Kupfereinsatzes (Öko isip). Die Landwirtschaftskammer führt hierzu Feld-versuche nach diesem Prognosemodell durch.
Versuchsaufbau Zur Optimierung des Kupfereinsatzes bei der Regulierung der Krautfäule wird Cuprozin in verschiedenen Varianten eingesetzt:Variante 1: ohne Kupfer (Kontrolle)Variante 2: Bei Prognosebeginn 500 g Cu in gleichen ZeitabständenVariante 3: Cu-Aufwandmenge variabel in Abhängigkeit von der Höhe des Infektions-druckes (Prognose)variablen MengenVariante 4: Cu-Aufwandmenge konstant (500 g Cu) bei variablen Zeitabständen (Prognose)
Versuchsjahr 2007
Bemerkung

Fazit und Ausblick:Die Ertragssituation bei Kartoffeln konnte in diesen Versuchen durch Kupferbehandlungen besonders mit höherer Aufwandmenge verbessert werden. Insgesamt war dies aber nicht überzeugend. Die Prognose für den Ersteinsatz kam für diesen Standort zu spät und ist verbesserungswürdig. Andere Versuche auf demselben Standort haben gezeigt, dass durch eine Vorkeimung die Erträge besser gesichert werden als durch eine Kupferbehandlung. In Versuchen auf einem Standort mit geringer Nährstoffversorgung kam ein Kupfereinsatz erst dann positiv zum Tragen, wenn auch die Nährstoffversorgung verbessert wurde.

Ergebnis Im Jahr 2006 reagierte die Sorte Princess auch ohne Infektionsdruck mit höheren Erträgen von 8 bis 21 % nach dem Einsatz von Kupfer. Aufgrund der hohen Schwankungsbreiten unterschieden sich die Varianten aber kaum voneinander. Im Jahr 2007 verlief die Krautfäuleinfektion schnell und heftig. Die Prognose für die erste Behandlung kam ca. eine Woche zu spät. Der Blattapparat der in diesem Jahr angebauten Sorte Cilena brach sehr schnell zusammen und von den nicht behandelten Varianten konnte lediglich ein Ertrag von 90 dt/ha geerntet werden. Mit einer regelmäßigen Kupferspritzung (insgesamt 2 kg Reinkupfer) konnte der Ertrag nicht gesichert um 16% erhöht werden. Durch die Varianten 3 und 4 mit höheren Aufwandmengen bzw. kürzeren Spritzabständen (insgesamt 2,5 bzw. 3 kg Cu/ha) wurden Mehrerträge von 43 bzw. 45 % Rohware erzielt. Dies relativierte sich insofern wieder, da in diesen Varianten der Untergrößenanteil mit 35 bzw. 32 % deutlich höher war als in den Varianten 1 und 2.