Vorfruchtwirkung von Zwischenfrüchten auf Ackerbohnen 2010
Projekt
Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Standort
Zentrum für Ökologischen Landbau in Köln-Auweiler
Beschreibung
Der Anbau von Zwischenfrüchten kann Wachstum, Gesundheit und Ernteergebnis von Folgefrüchten beeinflussen. Da Praktiker immer häufiger von Wachstums- und Ertragsdepressionen bei Ackerbohnen berichten, wurde dies zum Anlass genom-men, die Wirkung verschiedener Zwischenfrüchte auf die Folgefrucht Ackerbohnen zu prüfen.
Versuchsaufbau
Die Aussaat der Ackerbohne Sorte Fuego erfolgte am 07.04.2010. Vorfrucht war Gerste. Die Zwischenfrüchte wurden am 21.08.2009 gesät. Die Bodenbearbeitung erfolgte mit dem Pflug und der Kreiselegge zur Hauptfrucht. Die Beerntung der Ackerbohnen erfolgte am 20.08.2010.
Versuchsjahr
2010
Bemerkung
Fazit: Die zweijährigen Ergebnisse sind bei unterschiedlichem Ertragsniveau zum Teil widersprüchlich. Bei niedrigem Ertrag (2009) der Ackerbohnen zeigten sich tendenziell Unterschiede bei den Erträgen von Ackerbohnen nach verschiedenen Zwischenfrüchten. Bei gutem Ertrag der Ackerbohnen ist ein Einfluss der Zwischenfrüchte auf den Ertrag der Ackerbohne kaum zu erkennen. Daher muss ein drittes Versuchsjahr abgewartet werden, um zu genaueren Aussagen zu kommen.
Ergebnis
Die reduzierende Wirkung auf Bodenschädlinge wie z.B. verschiedene Nematoden durch Zwischenfrüchte, ist in vielen Versuchen nachgewiesen. Für eine dementsprechende Wirkung muss der Aufwuchs meist zur Blüte gehäckselt und eingearbeitet werden (Biofumigation). Im Versuch wurden die Zwischenfrüchte allerdings über Winter stehen gelassen und erst nach Abfrieren eingearbeitet, um Auswaschungsverluste zu vermeiden.Der Ertrag der Ackerbohnen war in diesem Jahr bei guten Wachstumsbedingungen durch zusätzliche Beregnung mit im Mittel 31,7 dt/ha recht ordentlich und lag deutlich über dem schlechten Ertrag des Vorjahres mit 19,6 dt/ha (Tab. 1). Dabei konnten keine statistisch absicherbaren Unterschiede zwischen den Zwischenfruchtvarianten festgestellt werden. Tendenziell war der Ertrag der Ackerbohne nach Malve etwas höher als nach den anderen Zwischenfrüchten. Allerdings standen die Zwischen-früchte selber recht schlecht da. So war der Ertrag mit im Mittel 11,6 dt TM/ha sehr niedrig (Tab. 3; Vorjahr: 40,5 dt TM/ha). Der Rohproteingehalt der Ackerbohne lag in diesem Jahr mit im Mittel 27,8 % über dem des Jahres 2009 (25,6 %). Die Werte schwankten kaum zwischen den Varian-ten, wobei nach Malve der höchste Wert auftrat. Auffällig ist, dass, obwohl die Malve den geringsten Aufwuchs und den geringsten N-Gehalt im Aufwuchs hatte, die nach-folgende Ackerbohne den höchsten Ertrag und den höchsten Proteingehalt aufwies. Auch die Anzahl Hülsen pro Pflanze war in diesem Jahr (Mittel 7,6 Hülsen/Pflanze) bei höherem Ertragsniveau höher als im vergangenen Jahr (Mittel 6,2 Hül-sen/Pflanze). Nach der Zwischenfruchtmischung Phacelia + Rotklee + Perserklee konnte die Ackerbohne die meisten Hülsen ansetzen, die auch zu 76 % gefüllt waren. Nach spätem Vegetationsbeginn lagen die Nmin-Gehalte unter den Ackerbohnen im Mai mit bis zu 96 kg/ha (Tab. 2) schon auf hohem Niveau. Dieser Stickstoff muss auch zum großen Teil aus der Nachlieferung des Bodens gekommen sein, da der Aufwuchs der Zwischenfrüchte nur mäßig war. Im Jahr davor stand nach gutem Zwischenfruchtaufwuchs mit hohen N-Gehalten weniger Nmin zur Verfügung.
Ergebnisbericht
01_04_Zwischenfr__chte_Ackerbohnen_GE_10.pdf