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Ökolandbau NRW

Projekt

Winterweizensortenversuche 2014

Beschreibung

Das Jahr 2014 war durch starken Gelbrostbefall bei Wintertriticale, Winterweizen, Dinkel und Sommerweizen gekennzeichnet, der je nach Sorte erhebliche Ertragseinbußen forderte. Auch Sorten, die bisher unauffällig waren z.B. Discus (Boniturnote 4,7, BSA bisher 3) oder JB Asano (Boniturnote 6,7, BSA bisher 4), wurden von Gelbrost offenbar durch neue Rassen befallen. Stärker befallen waren darüber hinaus Naturastar (Boniturnote 6,1) und Kerubino (Boniturnote 4,5). Wichtigste Gegenmaßnahmen sind Stoppelbearbeitung und Sortenwahl. Seit einigen Jahren werden die Ergebnisse in einem Anbaugebiet 3 (ABG 3 "Lehmige Standorte West") mit den Bundesländern Niedersachsen und Hessen gemeinsam verrechnet. Ziel ist es, in den Anbaugebieten ausreichende Anzahlen an Versuchen mit zuvor abgesprochenen einheitlichen Sortimenten zu betreuen, Versuchsplanung und Durchführung effizienter zu gestalten und eine bessere statistische Absicherbarkeit zu erzielen. Außerdem können so weitere zusätzliche für den Ökolandbau wichtige Parameter wie z.B. Bodenbedeckungsgrad, Blattstellung oder Feuchtklebergehalte ermittelt werden.

Versuchsaufbau

Auf drei Standorten in Nordrhein-Westfalen (Warstein-Belecke, Soest, Lehm, AZ 45; Dörentrup-Wendlinghausen, Lippe, schluffiger Lehm, AZ 65 und Lichtenau, Pader-born, Lehm, AZ 42) wurden 2014 in Landessortenversuchen 19 verschiedene Winterweizensorten auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Im AGB 3 können darüber hinaus drei weitere Standorte aus Hessen und zwei weitere Standorte aus Niedersachsen verrechnet werde. Diese Standorte sind von der Bodengüte sehr gut mit sandigen bis schluffigen Lehmen bei Ackerzahlen zwischen 55 bis 80.

Versuchsjahr 2014
Ergebnis Nach diesem Gelbrostjahr fallen einige bisher bewährte Sorten raus z.B. Akteur oder Naturastar. Mit anderen langjährig geprüften Sorten wie Capo, Butaro, Arnold oder Discus steht man auf der sicheren Seite. Dabei ist Capo ausgewogen in Ertrag und Qualität. Lukullus könnte in ähnlicher Weise Ertrag und Qualität bringen. Mehr ertragsbetont ist v.a. Discus, eine Sorte die trotz Gelbrost ihren Ertrag annähernd halten konnte. Als weitere ertragsbetonte Sorten, die auch kürzer und standfester für besser versorgte Standorte ab >=80 Bodenpunkten sind, könnten die Sorten Estivus und Xerxes ausprobiert werden. Wer mehr Qualität haben will und dafür auf Ertrag verzichtet, ist mit Butaro oder Arnold (oder auch Tobias zum Ausprobieren) gut beraten. Begrannte Sorten eigenen sich eher für trockenere Lagen (Capo, Arnold, Lukul-lus, Tobias) und werden weniger von Wild verbissen. Nicht mehr in der Prüfung bzw. im ABG 2 und/oder auf den Wertprüfungsstandorten geprüft sind darüber hinaus Genius als kurze ertragebotonte Sorte für sehr schwere oder gut nachlieferbare Standorte und Julius als ertragsbetonte spätsaatverträgliche Sorte zu empfehlen. Da die Qualitätsergebnisse noch nicht vollständig vorliegen kann noch keine ab-schließende Empfehlung ausgesprochen werden.
Ansprechpartner
Dr. Claudia Hof-Kautz
Versuchswesen ökologischer Acker- und Feldgemüsebau
Tel.: 0221 5340 177
Fax: 0221 5340 299
Mobil: +491522 8544 376